Gestern habe ich einen Auftrag abgesagt. Einen lukrativen Auftrag.
Zum ersten Mal. Nicht, dass ich immer jeden Auftrag bekommen hätte. Aber diesen habe ICH abgesagt.
Warum?
Es begann vielversprechend. Ein Unternehmen bittet um ein Angebot für einen Networking-Vortrag. Der Termin steht bereits fest und passt für mich. Wir telefonieren, der Kunde will noch ein wenig verhandeln. Völlig in Ordnung. Wir sind uns einig - es fehlt nur noch der offizielle Auftrag.
Es gehen 4 Wochen ins Land.
Ein Zusatzformat wird angefragt.
Abstimmungstermine werden ohne Vorwarnung und ohne ein "Sorry" verschoben.
Dann wird aus einer "Abstimmung" eine Art "Verhör" mit immer neuen Wünschen. Im Preis enthalten, versteht sich.
Vier Tage, nachdem die Entscheidung versprochen war, ist immer noch keine Mail da. Auch kein Zwischenbescheid. Nichts.
Ich sage den Auftrag ab.
Meine Erfahrung
- Wenn man sich gleich am Anfang nicht auf Zusagen verlassen kannst, wird es später nicht besser.
- So, wie du behandelt wirst, werden auch alle anderen behandelt.
- Und: man wird auch an seinem Umgang gemessen.
Beim Golfen lernt man, sich auf sein Gefühl zu verlassen.
Ein Ball, der sich schon beim Abschlag schlecht anfühlt, wird auch Murks. Immer!
Dann weiß man: abbrechen und eben nicht um jeden Preis durchziehen. Auch sehr gewollt bleibt nicht gekonnt.
"Das muss man sich aber leisten können, einen Auftrag abzusagen" - ich höre schon die Gegenreden.
Was heißt denn "leisten"?
Für einen solchen Auftrag zahlst du mehr, als du jemals bekommen wirst.
Du zahlst mit Selbstwert, mangelndem Respekt und fehlender Augenhöhe.
Ich bin zwar buchbar, aber nicht käuflich.
Jedes Mal, wenn dich ein Mensch oder eine Firma schlecht behandelt, musst du dem ein Ende bereiten.
Jeder Mensch, der dir das Gefühl gibt, er sei wichtiger als du, hat etwas Wesentliches im Leben nicht verstanden.
In dem Sinne wünscht
fröhlich
einen schönen Start in die Woche
deine und Ihre Monika Scheddin
Foto: Canva