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Der kleine Feigling in mir

 

Zack! Mit einem entschiedenen Ruck verabschieden sich meine Rollläden von mir. Bleiben, wo sie sind und sind durch nichts mehr zu bewegen. Ungünstig, denke ich. Wer repariert sowas? Es braucht ein paar Anrufe, bis ich eine Adresse habe. „Oh, da werden Sie wenig Glück haben. Bei uns ist auf jeden Fall vor Februar mit einer Reparatur nicht zu rechnen.“ macht mir die freundliche Dame am Telefon wenig Hoffnung.

 

Puh, das klingt jetzt nach einer schwierigen Aktion. Ich vertage.

 

Auf dem gleichen Stapel „noch nicht“ liegt das Thema „Hausarzt anrufen“.

Der hatte mir Blut abgenommen, damit wir wissen, ob die Antibiotikum-Kur gegen die miese kleine Zecke gewirkt hat.

Was, wenn nicht? Ich hatte da Schlimmes aus dem Freundeskreis gehört.

 

Der kleine Feigling in mir hat beide To-dos um 10 Tage hinausgeschoben.

Doch jetzt ist das Angsthasen-Budget aufgebraucht und ich rufe erst mal bei einer neuen Reparatur-Adresse an.

„Meine Rollläden sind defekt“ erkläre ich dem freundlichen Herrn am Telefon. „Alle gleichzeitig?“ fragt er nach und lacht. Ich muss sofort mitlachen. „Nein, nur eine, aber das reicht mir auch.“

Wir haben gleich einen Draht und ich einen Termin für die kommende Woche. Check!

 

Mit neuem Elan rufe ich gleich bei meinem Hausarzt an. „Alles in Ordnung“ ist die Meldung. Doppel-Check!

Und ich freue mich.

 

Wie heißt es: die Dinge sind nur schwer, wenn man sie nicht angeht.

 

Mut gibt es nur im Doppelpack mit Angst. Kraft mit Faulheit. Strahlkraft mit Verzweiflung.

 

Egal wie mutig man sein kann, es gibt immer auch den kleinen Feigling in uns.

Egal wieviel Energie wir haben können, es gibt die Schlappi-Tage.

Und jeder von uns ist bei aller Stärke auch mal mutlos, traurig, verzweifelt, kopflos, müde oder einfach nur schlecht drauf.

 

Gefühle brauchen ihren Platz.

Ich gebe ihnen ein Zeit-Budget. 10 Tage war mein Maximal-Budget für die beiden Beispiele oben.

Dann muss gut sein. Klar aufstellen, durchatmen und ran an die Buletten.

 

Hast du auch so etwas, wie den „kleinen Feigling“ in dir?

Und wenn ja, wie gehst du damit um?

 

 

Eine schöne Woche wünscht

Deine und Ihre

Monika Scheddin

 

 

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