Vor einigen Wochen waren wir auf Elton Johns Abschiedskonzert in der Münchner Olympiahalle.
Das Konzert ist zu Ende und alle stürmen auf den Ausgang zu. Eine Frau im Rollstuhl tut sich sichtbar schwer. Sie kommt nicht durch die Menschenmenge und auch die leichte Anhöhe ist anstrengend. „Soll ich Sie zum Ausgang schieben?“, frage ich. Sie nickt erfreut.
Das ist keine große Sache und auch keine Heldentat.
Und doch war es für mich persönlich eine Heldentat. Denn ich bin schon einmal furchtbar angebrüllt worden von einer beinamputierten Frau, die mit dem Rollstuhl nicht in den Bus kam. Als ich dieser meine Hilfe anbiete, schreit sie laut, richtig laut: „NEIN!!!! Mir braucht keiner helfen. Ich kann das alleine. HAUT AB!!! Ich brauche euch nicht.“
Das hat gesessen. Ich war perplex. Das laute Geschrei ging mir durch Mark und Knochen und war mir peinlich. Was für ein Schock.
Ich halte es für wichtig, dass wir nicht von einer Person auf die andere schließen. Ja, es gab die eine Person, die keine Hilfe wollte. Doch dafür bin ich auf andere gestoßen, die sich gefreut haben.
Wir sollten uns nicht von einer schlechten Erfahrung davon abhalten lassen, gute zu machen.
- Welche guten oder schlechten Erfahrungen hast du gemacht, als du deine Hilfe angeboten hast?
- Bist du schon einmal mit ausgestreckter Hand beim Begrüßen abgewiesen worden?
- Ist Dein Lächeln jemals bewusst ignoriert worden?
- Hast Du ein „Nein!“ auf eine Bitte kassiert?
Lasse Dich davon nicht ins Bockshorn jagen. Im Gegenteil: wer noch nie eine Abfuhr bekommen hat, hat zu wenig gewagt.
In dem Sinne: sollte jemand bei mir eine Steckdose montieren wollen, ICH würde nicht schreien. 😊
Einen schönen Start in die Woche
wünscht Ihre und Deine
Monika Scheddin