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Entweder oder? Sowohl als auch!

 

Die vergangene Woche war irgendwie die Woche der vertrackten Glaubenssätze. Was man doch so alles denken kann, um sich erfolgreich im Wege zu stehen.

 

Existenzängste und Rücklagen waren das Thema in einem Coaching. „Ich kann leider nicht sparen, ich habe noch Schulden abzutragen“, sagt die junge Gründerin. Noch drei Jahre lang muss sie monatlich 400 Euro zurückzahlen, dann gehört die Maschine nicht mehr der Bank, sondern ihrer eigenen Firma.

„Ist das so?“ frage ich nach. „Na ja, monatlich 50 Euro dürften eigentlich kein Problem sein.“ Und waren es auch nicht. Später stellte sich sogar heraus, dass selbst 150 Euro monatlich möglich wurden. Der Coffee-to-go gestrichen, die meisten U-Bahnfahrten durchs Radfahren ersetzt, mehr selbst gekocht und weniger Lunch beim Italiener um die Ecke. Jetzt überlegt meine Kundin sogar, was noch drin wäre, wenn sie das Rauchen aufgeben würde.

 

„Ich kann keine 5 Wochen Urlaub nehmen, solange ich meine Firma aufbaue“ – so mein Kunde. 24/7 ist sein Credo, also 24 Stunden täglich und zwar sieben Tage in der Woche am Unternehmen arbeiten. Ich gebe ihm recht: Wenn ich meine Firma auf Erfolgsspur bringen will, braucht es gerade für die ersten zwei Jahre vollen Fokus und Einsatz.

Doch der Feind lauert im Übertreiben. Ich kann gut für mich sorgen, obwohl ich mich engagiere. Wer das Richtige liebend gern tut, braucht auch keinen Urlaub. Doch zwischen 5 Wochen und Null gibt es auch noch Optionen. Um Abstand zu gewinnen und die Beziehung zu pflegen.

Und so gestattet sich mein Kunde eine Woche Toskana mit der Partnerin. „Sie hatten recht! Eine saugute Investion! Ich habe wirklich nicht gearbeitet. Nur einmal täglich für eine halbe Stunde meine Mails beantwortet. Dafür bin ich runderneuert mit ganz viel Ideen und Energie zurückgekommen.“

 

Schon Monate lang kümmert sich mein Coachee um seinen kranken Vater. Gemeinsam mit der Mutter und dem Bruder. Jede freie Minute. Neben einem anspruchsvollen Fulltime-Job. Er schläft nicht mehr genug, sagt alle Termine mit Freunden ab, Sport fällt aus. „Was tun Sie denn für sich, dass Sie das Gefühl haben, Sie nehmen trotzdem am Leben teil?“ frage ich ihn.

„Gar nichts. Im Moment muss ich mich jede Sekunde um meinen Vater kümmern.“

Muss er wirklich? Wieviel Kraft kann ein ausgelaugter Mensch spenden?

 

Es geht uns wohl allen gelegentlich so, dass wir „entweder, oder“ statt „sowohl als auch“ denken.

 

Du kannst ein guter Sohn sein, obwohl du dir die Lebensfreude nicht komplett versagst. Du bist auch dann eine gute Tochter, wenn du Weihnachten nicht jedes Jahr im Elternhaus verbringst.

Ich weiß, das schlechte Gewissen möchte mitreden. Gib ihm nicht zuviel Macht.

 

***

 

Einladung zur Buchpräsentation

 

Am Donnerstag, 16. Dezember um 18.00 Uhr feiere ich mein neues Buch CONNECTION.

Es wäre mir eine große Freude und Ehre Dich dabei zu haben!

 

 

Die Buchpremiere findet per Zoom statt. Hier alle Details

Was alle anderen nicht wissen: Die ersten 40 Premierengäste bekommen ein Fläschchen zum Anstoßen nach Hause geschickt. 😊

 

 

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Ich wünsche uns allen eine schöne Woche.

Trotz allem.

 

Ihre und Deine

Monika Scheddin

 

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