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Es tut mir leid

 

Ein Konflikt im Team. Meyer hatte einen Fehler gemacht, den sein Kollege nun ausbaden muss. „Eine Entschuldigung wäre angebracht“, mault der Kollege. „Ich habe viel an mir gearbeitet, aber ein „Es tut mir leid“ kann ich noch nicht sagen“, erklärt mir Meyer dann später im Einzelgespräch.'  

Und das ist kein Einzelfall. Tagtäglich verschärfen sich Konflikte in Teams und Familien, weil Menschen sich nicht ent-schuldigen können und damit die „Schuld“ ungeklärt im Raum stehen lassen.  

 

Vor einigen Jahren. Ich bin mit dem Rad in der Münchner Innenstadt unterwegs. Ein Auto rast aus der Tiefgarage heraus und erfasst mich voll. Sofort versammeln sich Passanten, die mir aufhelfen. Auch der Autofahrer ist erschrocken. Mein Fahrrad ist schwer beschädigt, ich selbst komme mit einigen Schrammen davon. Ich stehe unter Schock, bleibe dennoch erstaunlich ruhig. Der Autofahrer übernimmt mein Rad zur Reparatur, wir teilen Kontaktdaten aus. Dann rauscht er davon – er hat einen Termin mit seinem Chef. Der Chef ist es dann, der seinen Mitarbeiter auffordert, mich anzurufen und nachzufragen, wie es mir geht. 10 Tage später übergibt mir der Autofahrer das reparierte Fahrrad und erklärt: „Es ist auch eine unsinnige Regelung der Stadt München, dass an so vielen Straßen die Radfahrer entgegen der Einbahnstraße fahren dürfen.“

Das sollte heißen: nicht meine Schuld! Aua – das tat weh. Ein Blumenstrauß und ein „Es tut mir leid!“ dagegen wären heilsam gewesen. So bleibt für mich bis heute ein schales Gefühl übrig und die Frage, ob mein unaufgeregtes Verhalten nicht ein Fehler war. Vielleicht das nächste Mal nicht doch besser Polizei und Drama?

 

Andere Situation:

Ich stelle fest, dass ein Kunde mit seiner Zahlung seit drei Monaten im Verzug ist. Kein großer Betrag. Ich schreibe per Mail eine freundliche Erinnerung und ruckzuck ist das Geld auf dem Konto. Einfach so. Auch hier wäre es schön gewesen, wenn die Buchhalterin kurz geantwortet hätte: „Es tut mir leid! Danke fürs Erinnern. Die Überweisung wird gleich JETZT gemacht!“

 

Warum fällt so vielen Menschen eine Entschuldigung schwer?

Weil sie sich einen Fehler eingestehen müssten. Entweder einen eigenen Fehler oder den der Firma (also eines Kollegen oder einer Kollegin). Und das können sie nicht.

 

Eine Entschuldigung ist keine persönliche Bankrotterklärung, sondern sie präsentiert einen Menschen aus Fleisch uns Blut, der Verantwortung übernimmt. Und genau das schafft Verbindung.

 

Mir fällt eine Freundin ein, die einen durch unüberlegtes Verhalten bisweilen ganz schön auf die Palme bringen kann. Doch ich weiß hundertprozentig, dass sie es nicht absichtlich macht und keine kann sich so ehrlich zerknirscht entschuldigen wie sie.

Wie heißt es: Dem Einsichtigen verzeiht man gerne.

 

Ich glaube, ein vorangegangener Fehler kann Menschen besser verbinden, als es Kompetenz jemals könnte. Wer sich den eigenen Fehlern stellt und sich aufrichtig entschuldigen kann, zeigt Herz und Größe. Das wiederum ist niemals falsch!

 

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen und Dir

Monika Scheddin

 

 

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