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Monika Scheddin / Ungererstraße 58 /

80805 München

 

Tel.: 089 - 54 35 69 34

 

 

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Fehler

 

Ich bekomme eine E-Mail mit dem Betreff: Divenkalender 2020. „Hallo Monika Scheddin, ich liebe den Kalender, aber bei dem Preis darf das nicht passieren!“ Unterschrift und ein Foto in der Anlage.

Ich schaue mir das Foto an und erkenne das Problem immer noch nicht. Bis die Kundin mich dann darauf hinweist, nämlich dass ihr "ein 39. Januar neu sei."

Oops, ein fieser Tippfehler und gleich 4 Menschen haben ihn übersehen.

Mir ist es unangenehm, denn sie hat Recht und trotzdem kann ich nichts tun, um den Fehler ungeschehen zu machen.

 

Als Coach kann ich nicht anders, als darüber nachzudenken. Sofort ploppen Fragen auf:

  • Was waren meine schlimmsten Fehler?
  • Was waren meine schönsten Fehler?

Und mir fallen sofort Praxisbeispiele ein.

 

Ein Kunde erzählte mir von seiner jungen Mitarbeiterin, die gerade ihren Führerschein gemacht hatte und sich traute, einen Besucher zum 80 km entfernten Flughafen zu bringen. Autobahn fahren, dann das richtige Terminal zu finden, noch dazu den Kunden im Wagen – aufregend.

Sie liefert den Kunden sicher ab, doch auf der Rückfahrt bleibt ihr der Wagen nur 3 Kilometer vor dem Firmengelände stehen. Kein Sprit mehr. Alle Warnungen hatte sie übersehen vor Aufregung.

Es wurde eine teure Angelegenheit, denn einfaches Tanken reichte nicht aus. Der Wagen sprang nicht mehr an und musste in der Werkstatt entlüftet werden.

Die junge Mitarbeiterin hatte Angst, richtig Ärger zu bekommen und womöglich sogar eine Kündigung zu kassieren. Doch ihr Chef, mein Kunde, reagierte souverän: „Auf keinen Fall werde ich dir kündigen. Ich bin mir sicher, das war eine lohnende Investition in dich und ins ganze Team. Ich glaube nicht, dass es dir oder anderen in Zukunft je wieder passieren wird. Am allermeisten bin ich stolz darauf, dass du dich getraut hast! Ich brauche mutige und engagierte Mitarbeiterinnen.“

 

Ein anderes Beispiel handelt von einem deutschen Austauschschüler in Amerika, der in einem Mathe-Test nur eine einzige Aufgabe richtig löste. Alle anderen waren falsch. Der Lehrer holte ihn nach vorn und der Schüler erwartete eine Riesenblamage. Doch der Lehrer fragte ihn: You have solved task No. 4 absolutely perfectly. How did you manage that? Please share your experience with us.

Was für ein Kulturschock, wo wir Deutschen es gewohnt sind, dass Fehler mit Rotstift geahndet und Positives ignoriert wird.

 

 

Einige von Euch wissen vielleicht, dass ich male. Ein Stilmittel von mir ist es, bewusst Fehler stehen zu lassen. Auf dem Bild seht ihr beim linken Cowboystiefel der Dame, zwei falsche Positionierungsversuche in Form von Kohleresten, die im Bild blieben. Ich finde, Fehler tun etwas fürs Bild.

 

Um die Fragen von oben zu beantworten:

Zu meinen „schönsten Fehlern“ fiel mir einiges ein. Zum Beispiel von Momenten, wo ich mich - mit Lockenwicklern im Haar - ausgesperrt hatte und mir Nachbarn aus der Misere halfen. Oder dass die Autocomplete-Funktion aus dem Seminar-Titel: „Doing by undoing“ dann "Doping by Unding" machte. Das haben wir aber gottseidank vor dem Druck noch gemerkt.

 

Zu meinen schlimmsten Fehler will mir partout nichts einfallen, so dass ich fast glaube, die schlimmsten Fehler sind die, die wir nicht gemacht haben.

 

Denn Fehler bedeuten Lernschritte und Erfahrung. Sie helfen mir, mich kennenzulernen und einzuschätzen. Sie sind Investition in die Beziehung und manchmal Anlass zur Entschuldigung. Oder zum gemeinsamen herzlich drüber Lachen.

 

Selbstverständlich sind nicht alle Fehler harmlos, doch sie bleiben eines: menschlich.

 

Eine herrlich unperfekte Woche

wünscht von Herzen

Ihre und Eure

Monika Scheddin

 

P.S. Welcher Fehler, hat Dir (im Nachhinein ) am meisten genutzt?

 

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