Letzte Woche fand Modul drei der Coaching Ausbildung unter dem Titel „Führung, Selbst-Führung, Zeitmanagement“ statt. Die meisten Führungskräfte sind wenig vorbereitet auf ihre Rolle, genau wie ich seinerzeit. Ich hatte keine Ahnung, was eine gute Führungsrolle bedeutet - dafür war ich mit viel Idealismus ausgerüstet. Tatsächlich glaubte ich, dass meinen Mitarbeitern das anvisierte Ziel genauso am Herzen lag wie mir.
Doch schnell habe ich erfahren, dass es für Führung eigentlich so gut wie keine Zeit gibt, die Führungsrolle wird zusätzlich zu dem normalen operativen Geschäft gelebt, doch die (unausgesprochenen) Erwartungen an Chef:innen sind hoch. Was hätte ich mir seelische blaue Flecken sparen können, wenn ich gewusst hätte, was ich heute weiß.
Als Chefin war es wichtig, Ziele vorzugeben, planen und zu organisieren, aber auch zu kontrollieren. Zeit für die Mitarbeiter zu haben und jeden Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin anders zu führen, denn jeder braucht etwas anderes.
Unter Stress sind wir niemals die volle Version unserer selbst
Gleichzeitig müssen Führende (in Unternehmen, im Ehrenamt oder als Elternteil) auf ihre Kräfte achten, denn unter Stress sind wir niemals die volle Version unserer selbst. Denn auch das wird von Frontmenschen erwartet: Lebensfreude und Glanz in der Hütte.
Wer als Chef:in Dankbarkeit fürs Engagement erwartet, kann es gleich vergessen. Die Qualitäten einer Führungskraft werden meistens nur im Nachhinein wertgeschätzt.
Wahrhaftige Empathie bringt sofort sofortige Entlastung
Wer Mitarbeiter führen und halten will, tut gut daran, Empathie zu beweisen. Das liest sich so locker flockig und ist doch so schwer. Denn Empathie sollte keine Floskel sein, ist kein Mitleid. Empathie bedeutet in eigenen Gefühlen zu graben, um die Situation des Gegenübers tatsächlich (zumindest ansatzweise) verstehen zu können und zu begreifen, was es braucht. Wahrhaftige Empathie bringt sofort sofortige Entlastung, insbesondere in Konfliktsituationen - selbst wenn die Lösung noch nicht in Sichtweite ist.
Visionboard
Auch ihr persönliches Vision Board haben meine Teilnehmer erstellt. Danke Katja, dass ich Dein Visonboard hier zeigen darf.
Für mich als Coach Ausbilderin immer wieder eine wahre Wonne zu erleben, wie die ganze Gruppe komplett im Flow ist. Mit welcher Freude sie ihrer Zukunft visuellen Ausdruck verleihen und welche tiefen Wahrheiten überraschend zu Tage kommen. Gänsehaut Moment!
Belohnung - Filmtipp
Nach drei Tagen Coaching Ausbildung bin ich eigentlich reif für die Couch und doch ist es viel schöner, sich eine Belohnung zu gönnen. Schon Tage vorher habe ich Kino klargemacht.
Gemeinsam mit Freundin Christina konnten wir uns die Preview von „die Herrlichkeit des Lebens“ zum 100. Todestag von Franz Kafka anschauen. Hinreißend gespielt von Henriette Confurius und Sabin Tambrea. Einmal mehr verstehe ich, wie wichtig es ist, den Moment zu leben, zu genießen. Franz Kafka wurde nur 40 Jahre alt. Seine Werke kennen wir heute nur, weil sich sein Freund nicht an die Bitte gehalten hat, alles Schriftliche des Schriftstellers nach seinem Tod zu vernichten. Ein traurig schöner Film voller Poesie.
Die Woche repräsentiert die Welt im Kleinen. Sie repräsentiert also genutzte und verpasste Chancen. Ich mag diese Gedanken der Autorin Verena Steiner (Buch: Energiekompetenz) und versuche mich Woche für Woche dran zu halten
Nach dem Kino ein wunderbarer Ausklang in einer Schwabinger Tapas Bar - herrlich!
Eine gute Woche, die mich mein leichtes Hinken nach einem Sturz vergessen lässt.
Ich wünsche Dir eine herrliche, pralle Woche!
Von Herzen
Deine Monika Scheddin