Der Spruch vom Divenkalender in dieser Woche lautet:
Freiwillige Selbstverpflichtung:
ich umgebe mich nur noch mit Menschen, die mir wichtig sind und die mir guttun.
Für Rosinenpicker ist mir meine Zeit zu schade.
Jeder von uns kennt Menschen, die einen nur bemerken, wenn sie einen brauchen.
Oder Menschen, die uns ungefragt stundenlang aus ihrem Leben erzählen, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen. Weil es sie überhaupt nicht interessiert, wer du so bist.
Mir ist es letzte Woche lustigerweise gleich zweimal passiert .
Als ich bei meiner Morgenrunde in Würzburg einen älteren Herrn überhole, hängt der sich schnell an mich heran und fängt dann unvermittelt ein Gespräch an. Und hört nicht wieder auf zu reden, bis ich abbiegen muss.
Ein paar Tage später sitze ich im Englischen Garten auf einer Parkbank und denke nach.
Zack habe ich den nächsten rüstigen Rentner neben mir hocken, der ebenfalls sein ganzes Leben ausbreiten will.
Rüstige Rentner verwechseln Höflichkeit gerne mit Interesse.
Es gibt unfassbar viele Menschen, die ganz prima sind. Nur dass deren Chemie nicht zu deiner passt.
Je mehr Zeit wir aus reinem Anstand und Höflichkeit für Menschen verwenden, die uns nicht wirklich interessieren, desto mehr Zeit fehlt uns für Freunde und für Familie.
Das heißt jetzt nicht, dass wir ins pure Gegenteil umkehren. Ich mag Höflichkeit und Anstand immer noch. Ich finde es wichtig, zu helfen und für Nachbarn da zu sein. Ich mag Menschen grüßen und sie mit einem Lächeln beschenken. Und auch Smalltalk ist für eine Zeit lang völlig in Ordnung.
Aber ich möchte nicht ungefragt die Lebensgeschichte von Unbekannten hören müssen.
Wie sagte doch Hugo von Hofmannsthal so schön:
Reifer werden heißt, schärfer trennen und inniger verbinden.
In dem Sinne: tut etwas für euch und eure Leute.
Eine schöne Woche wünscht
Deine und Ihre
Monika Scheddin