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Sich von Angst nicht aufhalten lassen: den Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße

 

Im Frühjahr 2016 hatte ich die Idee, den Jakobsweg von München bis an den Bodensee zu laufen. Und zwar in Etappen. Ca. 290 km in 15 Etappen – so das durchschnittliche Pilgerpensum. Sportlichere nehmen sich nur 12 Teilstücke vor.

Für mich dagegen war gleich klar: der Weg ist das Ziel. Mir ging und geht es nicht darum, schnell ans Ziel zu kommen. Ich möchte den Weg genießen. Schauen, wer oder was mir begegnet. Zeit für Zufälle zu haben. Das Leben auf mich regnen lassen.

 

Ich werde wohl die einzig mir bekannte Person bleiben, die für diesen Weg vermutlich vier Jahre braucht.

 

Und so begann die erste Etappe an der Münchner Jakobskirche und endete in – Pullach. 😊 Von dort mit der S-Bahn zurück. Das nächste Mal in Pullach gestartet und bis zum Kloster Schäftlarn gekommen. Und so weiter.

 

Zu Fuß bis an den Starnberger See, rund um den Ammersee – herrlich.

Eigentlich wollte ich den Jakobsweg allein gehen. Doch dazu sollte es vorerst nicht kommen. Es gab zahlreiche Menschen, die mich für eine Etappe begleiten wollten. Und so bin ich die ersten 7 Etappen mit 7 unterschiedlichen Menschen gegangen, was eine ganz tolle Erfahrung war.  Schöne Gespräche, Zeiten des stillen Gehens, Genuss bei der Brotzeit. Mit den meisten würde ich ein zweites Mal gehen. In einem einzigen Fall bleibt Wertschätzung und das Wissen: nein, ich will den Weg nicht Bestzeit bewältigen und pünktlich zurück in München für die nächste Veranstaltung sein. Ich will jedes Mal den „besten Weg“ gehen.

 

Es ist April 2019 und ich bin sieben Teilstücke gelaufen. Keine einzige Etappe in 2018. Es steht an: Hohenpeißenberg bis Rottenbuch. 14,5 km durch die Ammerschlucht. „Den Weg durch die wildromantische Ammerschlucht sollte man nicht unterschätzen. Das stetige Auf und Ab entlang der reißenden Ammer fordert die Kondition. … Wenn Sie nicht ganz schwindelfrei sind, sollten Sie die Alternativroute nehmen…. Keine Einkehrmöglichkeit …“ schreibt Christiane Haupt in ihrem Pilger-Handbuch. Dazu habe ich noch deutlich die Worte von Anja aus Berlin in den Ohren. Wie furchtbar diese Strecke war. Wieviel Angst sie vor den schmalen, abschüssigen Wegen und den abenteuerlichen, rutschigen Stegen übers Wasser sie hatte. „Ich habe vor Angst geweint“ – dieser Satz hat sich mir eingeprägt.

 

Genau diese Strecke stand jetzt an. Und ich wollte sie allein gehen. In der Nacht vorher schlief ich schlecht. Noch im Zug nach Hohenpeißenberg war ich nicht entschieden, ob ich tatsächlich durch die Ammerschlucht laufe oder den sicheren Weg entlang der asphaltierten Straße.

 

Und dann bin ich einfach los. Was sollte schon groß passieren? Wieso sich für die sichere Alternative entscheiden, wenn ich die andere nicht einmal probiert habe?

Seit Tagen hat es nicht geregnet. Sonne und warme 20 Grad. Kaum jemand ist auf dieser Strecke unterwegs. Den ganzen Tag über sind mir nur insgesamt 17 Menschen begegnet.  

 

Ja, der Weg ist zum Teil wirklich abenteuerlich. Insbesondere für die zahlreichen provisorisch wirkenden Stege braucht es ein wenig Vertrauen. Bei trockenem Wetter und mit Bedacht gegangen jedoch gut machbar. Einzig das Weg-Wurzelwerk brachte mich einmal zum Fallen.

 

Meine Erkenntnis: Du kannst noch so viele Reiseführer lesen, noch so viele Erfahrungsberichte hören, dein Weg wird ein ganz eigener sein.

Lass dich nicht verrückt machen

Wähle erst dann die leichtere Alternative, wenn Plan A definitiv nicht funktioniert.

Wer wagt, wird belohnt.

 

 

 

Und so wurde diese Etappe für mich eine besonders schöne: ich sah zum ersten Mal eine Zauneidechse, fast einen Biber , zauberhafte Moos-Terrassen und genoss einen traumhaft schönen Tag voller Bewegung. 

 

Was hätte ich verpasst, wenn ich´s nicht gewagt hätte!

 

Welches Wagnis bist Du eingegangen und bist  belohnt worden?

 

Interessierte Grüße

schickt Ihnen und Dir

 

Monika Scheddin

 

P.S. Als Coach würde ich meinen Kunden vermutlich diese Frage stellen:

Was sagt dieser Weg und die Art und Weise wie Sie ihn bewältigt haben, generell über Sie aus?

In meinem Fall ist die Antwort leicht: Ich habe oft einen Riesen-Respekt vor Projekten und Aufgaben, bereite mich gut vor,  gehe es an und es passt dann meist. Und fast immer brauche ich viel mehr Zeit als gedacht. Aber ich komme an. Zumindest bei den Zielen, die mir wichtig sind.

 

 

 

 

  

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